
Die Geschichte der Finca "Felipe"
Viel Freude, eine grosse Portion Idealismus und Leistungsbereitschaft waren unsere Motivation um ins Rennen einzusteigen. Das Resultat lässt sich heute sehen und macht viel Freude. Die laufende Pflege ist weniger aufwendig, wenn auch ständig erforderlich.
Würden wir es heute wieder machen?
Unzählige Stunden investieren, die lokalen Hindernisse und Unzulänglichkeiten überwinden? Diese Fragen wollen wir nicht mehr stellen. Wir haben es gemacht und jetzt gilt es, dem Erreichten Sorge zu tragen. Aber nun die Geschichte von Vorne....
1989 stand eine "Finca" ein Landstück mit kleiner Casita (Gebäude, zwischen Lagerschuppen und Übernachtungsplatz für Landarbeiter), zum Verkauf ausgeschrieben. Frühere Aufenthalte und Kontakte in der Gegend hatten in uns den Wunsch nach einem "pied à terre" im Delta Del Ebro, im Auslauf des grössten Flusses Spaniens, geweckt.
Die Finca hatte das Predikat "Finca perdida", ein Begriff, den wir in den darauffolgenden Jahren sehr viel genauer verstehen, spüren und erleben würden. Auf der Finca befanden sich ca. 350 Oliven-, einige Feigen- und ungefähr 25 Johannisbrotbäume. Die ganze Anlage stand an einem Hang mit ansehnlichem Gefälle. Ca. 3.5 km Trockensteinmauern waren über die Jahre gebaut worden, um einer allzu starken Erosion durch Regenfälle entgegenzuwirken.
Die Erbgemeinschaft, 3 Brüder, hatten seit über 20 Jahren auf dem Land nichts mehr unternommen, die Bäume waren verwildert, teilweise gestorben und ca. 750 Meter Mauern eingestürzt. Mannshohes Unkraut überall, armdicke Schlingen zwischen den Steinen der Mauern verwurzelt...Ein trauriges Bild, das leider vielen solchen Olivenhaine in Katalonien entspricht.
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Als jüngere Familie mit 3 Söhnen, waren wir über den tiefen Kaufpreis angenehm überrascht. Wir wussten aber nicht, dass das Land in diesem Zustand sozusagen nicht mehr nutzbar ist und wir über 30 Jahren brauchen würden, um die Anlage wieder auf Vordermann zu bekommen. Nebst der Sanierung und Wiederaufbau der beschädigten Mauern, mussten weitere 800 Meter neu gebaut werden. Heute ist es eine ansehnliche und bemerkenswerte Anlage geworden.
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